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Unsere Themen im Aquaristik-Ratgeber

Skalar: Der Buntbarsch aus Amazonien

Skalare - auch Segelflosser genannt - sind leicht zu erkennen. Die Fische wirken anmutig und beeindrucken durch ihre ruhige Art. Allerdings benötigen die südamerikanischen Buntbarsche auch viel Aufmerksamkeit von ihren Haltern.

Für kleinere Aquarien sind Skalare (Pterophyllum scalare) nicht geeignet: Die Segelflosser werden eher groß und sind außerdem revierbildend. Was Sie noch über die interessanten Skalare wissen müssen, erfahren Sie hier.

Skalar

Haltung & Ernährung der Skalare

Skalare sehen beeindruckend aus, doch sollten Sie bedenken, dass Sie nur halbwüchsige Tiere vor sich sehen. Wenn also überhaupt Skalare eingesetzt werden, die eigentlich für kleinere Aquarium zu groß werden, dann sollte man einiges bedenken. So ist es anschließend nicht mehr möglich, beispielsweise kleinere Neon – die man häufig im Zoofachhandel nicht ausgewachsen bekommt – zu ergänzen. Denn diese werden sofort von den ausgewachsenen Skalaren mit Lebendfutter verwechselt und gefressen. Skalare sind eigentlich keine Raubfische. Allerdings zählen neben Mückenlarven auch anderers Lebendfutter sowie Fischbrut zu ihrer Nahrung. Und die Fische sind auch keine Kostverächter, wenn es um kleinere Fische geht, was es bei der Vergesellschaftung zu beachten gilt.

Neu eingesetzte Fische reagieren nervös: Sie flitzen unkontrolliert im Aquarium herum, ehe sie sich zu einem Schwarm formieren oder sich dem Schwarm alteingesessener Fische angliedern. Daher werden sie oft von anderen, größeren Fischen als Beutetiere angesehen. Hinzu kommt, dass erwachsene Skalare als brutpflegende Buntbarsche ausgeprägtes Revierverhalten zeigen und zusammenpassende Paare einen fortwährenden Kampf um ihr Revier mit verbleibenden Artgenossen führen. Sensible Fische wie Neons oder Rotkopfsalmler fühlen sich durch die ständige Unruhe in ihrem Wohlbefinden stark beeinträchtigt.

Goldalbino Skalar

Skalare zeigen tolles Brutpflegeverhalten

Skalare betreiben Brutpflege. Es bilden sich aus einer Gruppe von Tieren zusammenpassende Paare, die ihr Revier heftig gegen Mitinsassen verteidigen und meistens lebenslang zusammen bleiben. Wenn die Beckengröße nicht ausreichend Ausweichmöglichkeiten bietet oder die Gelegenheit, mehrere Reviere zu bilden, nicht besteht, kommt es zu bösen "Raufereien". Letztendlich unterliegen dabei schwächere Tiere. Alle Skalar-Arten (Pterophyllum scalare) benötigen ausreichend große Aquarien, die gut bepflanzt sind und genügend Reviermöglichkeiten bieten. Skalare brauchen außerdem abwechslungsreiches Futter: Es ist unerlässlich, zusätzlich Lebendfutter anzubieten. Auch Frostfutter wird von den Fischen gerne angenommen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 26 und 28 Grad Celsius betragen. Männchen entwickeln oft einen deutlichen Stirnbuckel. Ansonsten sind Geschlechtsunterschiede - außer bei ablaichfähigen, erwachsenen Tieren (an der Genitalpapille) - kaum festzustellen. Daher wählt man passende Paare aus einer größeren Gruppe von Jungfischen aus, wenn sich erkennen lässt, dass sich zwei Exemplare aus dieser absondern und miteinander harmonieren. Die Aquariengröße spielt hier eine bedeutende Rolle.

Lila Fische im Aquarium

Werden mehrere Reviere gebildet, kann man beobachten, dass die Reviergrenzen absolut eingehalten werden. Man droht sich gegenseitig – nähert sich ein Skalar dem Revier eines brutpflegenden oder ablaichwilligen Paares – und verfolgt Eindringlinge bis zur Reviergrenze. Für zwei Skalar-Paare ist mindestens eine Aquariumgrundfläche von 150 x 60 cm nötig. Ein Pärchen Skalare kann bis zu 1000 Eier legen und bei günstigen Wasserverhältnissen auch annähernd soviel Jungfische aufziehen. Damit die Skalar-Eier nicht verpilzen, sollte das Wasser im Zuchtbecken nur eine sehr geringe Härte und einen Leitwert um 150 bis 250 Microsiemens aufweisen.

Entspricht die Wasserqualität, werden Pflanzenblätter (vornehmlich großblättriger Arten wie Echinodorus) oder auch Einrichtungsgegenstände (Steine, Wurzeln etc.) und Glasscheiben von den ablaichwilligen Partnern gemeinsam geputzt. Anschließend wird der Laich vom Skalar-Weibchen abgesetzt und sofort vom Männchen befruchtet. Die klebrigen Eier haften auf der Unterlage. Das Gelege wird von beiden Elterntieren bewacht und mit den Brustflossen "befächelt", damit es ständig von sauerstoffreichem Wasser umspült wird. Verpilzte oder unbefruchtete Skalar-Eier werden aus dem Gelege entfernt und aufgefressen. Bei der Zucht von Skalaren gilt es zu beachten: Junge Paare einigen sich oft nicht über die Brutpflege und fressen ihre Eier – aber auch die Jungbrut – gelegentlich auf.

Mit Sicherheit spielt hier auch eine gewisse "Degenerationserscheinung" durch Überzüchtung der Skalare eine große Rolle. Es ist auch bekannt, dass zwei Weibchen miteinander "ablaichen", ein Weibchen „spielt" dabei das Männchen und befruchtet scheinbar die abgelegten Eier des anderen Weibchens. Da diese Gelege aber unbefruchtet sind, verpilzen sie schnell und werden meistens aufgefressen. Dieses "Scheinlaichen" ist oft dort zu beobachten, wo sich passende Partner nicht finden lassen oder nur Skalar-Weibchen vorhanden sind.

Silberner Fisch im Aquarium

Ein Trick fördert das Instinktverhalten der Skalare

Um den Brutpflegeinstinkt eines Skalar-Pärchens aufrechtzuerhalten, empfiehlt sich zur Vergesellschaftung im Aquarium eine friedfertige Fischart. Sehr gut eignen sich Ancistrus dolichopterus, die Algen fressen und so für zusätzliche Sauberkeit sorgen. Das Interesse an der Brutpflege wird durch diese vermeintlichen Feinde des Geleges bei den Skalar-Elterntieren aufrechterhalten, die sonst manchmal ihr eigenes Gelege fressen. Wenn die Jungfische einige Tage freischwimmen, sollte man sie sofort in ein eigenes Aufzuchtbecken umsetzen, falls zu erkennen ist, dass das Interesse der Elterntiere an der Brutpflege abnimmt. Im günstigen Falle werden die Skalar-Jungfische von den Elterntieren geführt und im Aquarium bewacht. Vor dem Ansetzen eines Skalar-Zuchtpaares ist unbedingt zu klären, wo die Jungfische später untergebracht werden können. Es muss feststehen, dass der Nachzuchtsegen vollständig an andere Liebhaber oder an den Zoofachhandel abgegeben werden kann. Erst zu klären, wer die Jungfische übernehmen kann, wenn sie bereits im Aquarium schwimmen, ist verantwortungslos.


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